Wie bilde ich eine Rettungsgasse?


Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten, DLRG und THW haben alle das gleiche Problem: Auf dem Weg zur Einsatzstelle fehlt das richtige Verständnis der anderen Verkehrsteilnehmer schnell und gefahrlos freie Bahn zu schaffen!

Selbstverständlich ist das Thema nicht neu. Allerdings häufen sich die Vorfälle, bei denen Verkehrsteilnehmer einfach die falsche Entscheidung treffen, und somit den Rettern die Durchfahrt zur Einsatzstelle verwehren.


Minuten können über Leben und Tod entscheiden!
Rettungsgassen müssen freigehalten werden!


Nach einem Unfall zählt jede Minute! Jede Minute, die die Überlebenschance von Unfallopfern erhöht. Und jeder von uns Opfer eines Unfalls werden. Bitte trage mit dazu bei, schnelle Hilfe zu ermöglichen.


Da der Standstreifen nicht für Einsatzfahrzeuge geeignet ist - er ist nicht überall durchgehend ausgebaut, zudem können Pannenfahrzeuge den Weg versperren - ist die Bildung einer Rettungsgasse von entscheidender Bedeutung. Je schneller die Helfer vor Ort sind, umso schneller löst sich auch der Stau auf!


Wer die Rettungsgasse bei stockendem Verkehr nicht vorschriftsmäßig bildet, begeht eine Ordnungswidrigkeit ($49 Abs. 1 Nr. 11 StVO) und muss mit einer Geldbuße bzw. einem Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro rechnen. Bei schwerwiegenden Behinderungen kann unter Umständen eine strafrechtliche Verfolgung hinzukommen.


Befahren werden darf die Rettungsgasse ausschließlich mit Polizei- und Hilfsfahrzeugen. Dazu zählen: Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen, Arzt- und Abschleppfahrzeug ($11 Abs. 2 StVO). Allen anderen Kraftfahren ist die Durchfahrt untersagt und wird bei Nichtbeachtung mit einem Bußgeld geahndet.


Wichtig: Wenn das erste Rettungsfahrzeug vorbeigefahren ist, die Rettungsgasse nicht wieder schließen! Es können noch weitere Rettungsfahrzeuge folgen - auch nach einiger Zeit noch. Die Rettungsgasse so lange offen halten, bis der Verkehr wieder rollt!


Rettungsgasse bei mehreren Spuren

rettungsgasse mehrspurigBei mehr als zwei Spuren ist die Rettungsgasse zwischen dem linken und allen daneben liegenden Spuren zu bilden. Heißt: Die Fahrzeuge auf der linken Spur fahren an den linken Rand, alle anderen Fahrzeuge fahren soweit wie möglich nach rechts.


Rettungsgasse auf zweispurigen Straßen

rettungsgasse bannerBei zwei Spuren fahren die Fahrzeuge auf der linken Spur an den linken Rand, die Fahrzeuge auf der rechten Spur an den rechten Rand. So entsteht in der Mitte eine freie Bahn für Rettungs- und Bergungsfahrzeuge.

Auch innerorts, wenn sich auf entsprechend ausgebauten Hauptverkehrsstraßen auf allen Fahrstreifen ein Stau gebildet hat und sich ein Fahrzeug mit Wegerecht nähert, wird es versuchen, nach diesem Prinzip freie Bahn zu erhalten.


Verhalten an einer Ampel

ampel richtig und falschAuch wenn sich der Verkehr an einer roten Ampel staut, muss den Rettungskräften sofort freie Bahn geschaffen werden. Hierzu darfst Du vorsichtig (!) über die rote Ampel in die Kreizung einfahren, damit hinten Platz geschaffen werden kann.

Bitte unbedingt auf den anderen Verkehr achten und zur Seite fahren. Wirst Du in dieser Situation geblitzt, einfach Datum, Uhrzeit und Ort notieren. Wenn dann überhaupt ein Knöllchen kommt, wird es mit deisen Angaben verworfen.
Bei grüner Ampel halte an bzw. fahre zur Seite.


Entgegenkommende Einsatzfahrzeuge

nicht schraeg an den randAuf Straßen mit einem Fahrstreifen je Richtung oder bei entgegenkommenden Einsatzfahrzeugen: Verringere die Geschwindigkeit, fahre zum rechten Fahrbahnrand und halte am besten an.Setze den Blinker, um den Verkehrsteilnehmer und Rettungsfahrzeugen mitzuteilen, zu welcher Seite du ausweichen möchtest.

Wichtiger Hinweis: Halte immer ein wenig Abstand zum vorderen Fahrzeug. Wenn einem Rettungsfahrzeug Platz gemacht werden muss, nutzt es nichts, wenn das Auto nur quer gestellt werden kann, dann ist das Heck immernoch im Weg. Fahre also möglichst gerade an den Rand, um genügend Platz zu schaffen. So funktioniert es auch in Baustellen oder im Stadtverkehr wunderbar.


Quelle: http://www.rettungsgasse-rettet-leben.de